Starklichtlampen / Pressure Lamps
Eine Starklichtlampe ist eine Gasleuchte mit Vergaser, die Flüssigbrennstoffe wie Benzin, Petroleum (somit theoretisch auch Diesel und Kerosin) oder Spiritus verbrennt.
Generell ist die Petromax eine Petroleum-Laterne, die Coleman z.B. aber meist eine Laterne für Benzinbetrieb. Es gibt Ausnahmen.
Praktisch ist der Betrieb mit Diesel möglich, aber ungünstig, da die Laterne sehr heiss brennt und die Additive des Kraftstoffs den Vergaser leichter zusetzen.
Für den Betrieb mit Spiritus muss man kleinere Umbaumassnahmen an der Laterne vornehmen, bzw den Spiritusadapter einbauen.
Die Starklichtlaterne nach Bauart Petromax stellt eine kleine Gasanstalt dar. Durch die eingebaute Handluftpumpe [1] wird Luft in den Behälter der Laterne zu dem Petroleum hinzugepumpt, bis im Behälter ein Druck von etwa 2 bar herrscht.
Dieser Druck ist notwendig, um beim Betrieb der Laterne genügend viel Petroleum nach oben in den Vergaser [2] und durch die auf dem Vergaser sitzende Düse zu treiben.
Im Betriebszustand wird der Vergaser durch die Flamme im Glühkörper [3] dauernd stark erhitzt. Durch diese Hitze verdampft etwa in halber Höhe des Vergasers das bis dahin flüssige Petroleum bei einer Temperatur von etwa 250° C.
Das dampfförmige Petroleum geht dann weiter durch die Vergaserschlange und wird weiter erhitzt – technisch gesprochen überhitzt – bis es dann fast mit Schallgeschwindigkeit (300 m/s) aus der kleinen Bohrung der Düse tritt.
Nach Austritt aus der Düse dehnt sich das bis dahin stark zusammengepresste Petroleumgas aus und reißt die zur Verbrennung notwendige Luft aus dem Ringraum im Oberteil der Laterne mit.
Die dabei entstehenden Wirbel und Schwingungsstöße und die hohe Geschwindigkeit verursachen das rauschende Geräusch der Petromax-Laternen. Luft- und Petroleumdampf gelangen oberhalb der Düse mit hoher Geschwindigkeit ins Mischrohr [4], wo sie durch Wirbelung so durchmischt werden, dass das Petroleumgas unterhalb des Mundstücks im Glühkörper völlig verbrennen kann.
Der Glühkörper ("Glühstrumpf") besteht aus einem Kunstseidengewebe, das bei der Herstellung mit verschiedenen Salzen imprägniert wurde. Der Glühkörper wird bei der ersten Inbetriebnahme der Laterne abgebrannt, d. h. in Asche verwandelt.
Die Salze geben dem Aschegerüst eine gewisse Haltbarkeit.
Die im Inneren des Glühkörpers brennende, nicht leuchtende Blauflamme erhitzt den Glühkörper zur Weißglut und erzeugt dadurch die hohe Lichtstärke der Petromaxlampe.
Zur Inbetriebnahme der Laterne muss also zunächst der Vergaser zwingend vorgewärmt werden. Dies geschieht entweder durch Abbrennen von Spiritus in der Anheizschale oder durch den Rapid-Schnellvorwärmer [5], der mit Petroleum und Luft aus dem Behälter arbeitet.
Video: Inbetriebnahme einer Petromaxlampe
Herstellerfirmen von Starklichtlampen
- Petromax und Hipolito waren Markennamen bzw. Lizenzbauten von Ehrich & Graetz
- Standard, AIDA, HASAG, Mewa, GENIOL und Continental-Licht- und Apparatebaugesellschaft Frankfurt a/M. (COLAG) sind weitere deutsche Firmen-/Markennamen, die teilweise von Graetz aufgekauft wurden.
- Phoebus und Ditmar kommen aus Österreich
- Tilley, Bialaddin, Vapalux und Veritas sind britische Lampen
- Coleman baut in USA vorwiegend Benzinlampen
- Primus, Radius, Optimus sind, bzw waren schwedische Hersteller
(Alle genannten Markennamen sind ausschließliches Eigentum ihrer Inhaber, es ergibt sich kein Anspruch auf Verwendbarkeit!)
Quelle:Wikipedia